Archiv der Kategorie: Vortrag

Führung über den Johannisfriedhof

Auch der Johannisfriedhof wurde auf Grund des Napoleonischen Dekrets über das Bestattungswesen 1803 außerhalb der Stadtmauern gegründet: für die Bürger der „Neustadt“ und für die Mitglieder der Gemeinde Johanniskirche. Ab 1876 konnten auch Menschen jüdischen Glaubens dort ihre letzte Ruhe finden.

Am 18. Juni 2015 besuchte eine Gruppe des Frauenrings Osnabrück diesen Friedhof.

Zwei Eingangspfeiler zeigen umgedrehte Fackeln, das bedeutet erloschenes Leben. Um die darauf liegenden Kugeln winden sich Schlangen, die sich in den Schwanz beißen – Symbol für den Kreislauf des Lebens.

Während der Führung erfuhren wir interessante Lebensleistungen bekannter Osnabrücker Bürger. Einige Beispiele: Christian, Franz Thorbecke lebte 1763 – 1830 , war Tabakfabrikant und betrieb Überseehandel. Als Bürgermeister und Polizeidirektor Osnabrücks gründete er die erste öffentliche Badeanstalt und die Sparkasse. Hermann Hammersen wurde 1908 beigesetzt. Seine großzügig angelegte Grabstelle liegt auf dem höchsten Punkt des Friedhofes. Damals hatte man von hier Sicht auf das Betriebsgelände der Weberei Hammersen. Die Initialen „H H“ des Verstorbenen sind auf den Pfeilern zu lesen. 1860 ist Johann Mathias Seling verstorben. Er war Kaplan an der Johanniskirche, kämpfte gegen soziale Missstände. Er gründete deshalb eine Spinnschule für Arme und einen Mäßigkeitsverein gegen Alkoholismus. Die Familie Wiemann Grothaus ist auch heute noch einigen Osnabrückern bekannt. Mathias Wiemann, 1902 bis 1962 war ein bekannter Schauspieler, Jurist und Gründer des Schlossvereins Osnabrück.

Die letzte Beisetzung fand 1995 statt. Mittlerweile dient der Friedhof als Park und ist ein Ort der Kultur, der Stadtgeschichte und der Natur.

Leitung: Brigitte Deppen

Neuer Start der Kunsthalle Osnabrück

Die ehemalige Dominikaner Kirche wurde von der neuen Direktorin J. Draganovic entkernt :

Die Wandpaneele sind verschwunden, Beleuchtungstraversen abmontiert, Klebefolien auf den Fenstern entfernt. Das Tageslicht spielt wieder eine große Rolle.

„Was für ein Fest“ lautet der Name der Ausstellung, die wir – über vierzig Mitglieder des Frauenrings Osnabrück – auf uns wirken lassen: „Kunst, die den Menschen angeht- und nicht, dass der Mensch Objekte bestaunt“.

Wir sehen ein Zelt, Stühle, Scherben – Erinnerungsstücke von verschiedenen Performances:

1. „Die Schmiede des Riesen“ von Luigi Presicce. Er erzählte und spielte die Geschichte von David und Goliath.

2. „Balancing Stacks“ von Ch. Pope und J. Hamm. Sie stapeln auf kippeliger Tischplatte Porzellan. Es ist ein Spiel von Aktion und Reaktion.

3. „Reanimation Library“ Der Künstler A. Beccona präsentiert Bücher der 60er und 70er Jahre. Es sind für ihn vergessenen „Bilder“ im Internetzeitalter. Täglich werden sie umsortiert, denn Veränderung ist machbar.

Über diesen Nachmittag in der Kunsthalle wurde viel und lebhaft diskutiert. Die Meinungen gingen stark auseinander, weil durch die Perfomances tradierte Kunstbegriffe in Frage gestellt wurden.

Leitung: Brigitte Deppen
Dienstag, 10.03.2015

Besuch des Kolumbariums (Heilige Familie)

Frau Eiken-Fabian, Gemeindereferentin, führte uns durch die Kolumbariumskirche Heilige Familie.
Seit 2010 wird der Gottesdienstraum der kath. Rundkirche von einem zum Eingang hin offenen Halbkreis aus Urnengängen umgeben. Eine veränderte Bestattungskultur ist hier geschaffen worden. Die Urnen werden in den halbrunden Nischenwänden und in den Wänden der Kirche verwahrt, und die Nischen werden durch Messingplatten verschlossen. Auf den einheitlichen Verschlussplatten stehen die Namen der beigesetzten Personen.
Die Kolumbariumskirche ist eine schlichte, würdevolle, klar strukturierte Stätte von Leben und Tod. Gottesdienste der Gemeinde finden nach wie vor in der Mitte der Rundkirche statt. So ist ein Miteinander des Gemeindelebens und der Trauersituation entstanden.
Dies Miteinander ist dem Architekten in der Gestaltung durch konsequentes Abstimmen der Materialien gelungen: Kirchenbänke, Pult und Altar sind aus hellem Eschenholz gefertigt. Die Eingangstür aus Glas ist mit den Symbolen Alpha und Omega (Anfang und Ende) verziert. Die halbrunden Wände sind mit Natur-Lehm verputzt. Alles wirkt freundlich und hell.
Wir Besucherinnen vom Deutschen Frauenring Osnabrück waren sehr von dieser Kirche und der neuen, hier praktizierten Bestattungsform angetan.
Leitung: Brigitte Deppen

22. Oktober 2014

Ausflug zur Holter Burg und nach Holte

Wir besichtigten zunächst die Holter Höhenburg, deren Mauerreste seit den letzten Ausgrabungen teilweise aufgemauert wurden, so dass die Grundrisse eines Teils der Burganlage nun sehr gut zu erkennen sind.
Die Edelleute von Holte gehörten im Hochmittelalter zu einer der einflussreichsten Adelsfamilien in Westniedersachsen und Westfalen bis zum Niederrhein. Ihr Stammsitz war der Meyerhof in Holte, zu dem eine befestigte Turmhügelburg gehörte. Gegen Ende des 11. Jhts. errichtete man etwa 1 km außerhalb des Ortskerns auf einer Anhöhe eine sogenannte Dynastenburg. Sie diente nicht mehr als Fluchtburg, sondern zeigte als repräsentativer Wohnsitz die Vormachtstellung der Adelsfamilie. In der letzten Ausbaustufe um 1200 sind die tief eingeschnittenen Gräben entstanden, die auch heute noch erkennen lassen, wie schwierig eine Eroberung gewesen sein muss.
Bei Ausgrabungen 1997 und 2006 hat man die Mauerreste eines Kammertores, einer Torkapelle, eines Rundturms und eines mehrgeschossigen Wohngebäudes erfaßt. Unter dem Schutt des heutigen Burghügels liegen bis zu 5 m hohe Gebäudereste verborgen. In Überlieferungen ist die Rede von einer mehrjährigen Belagerung durch den Bischof von Osnabrück, die mit der Eroberung und Zerstörung der Burg geendet haben soll.
Dies haben die Ausgrabungen nicht bestätigt. Bei einer gewaltsamen Einnahme wären Unmengen von Tonscherben und Hausrat zurückgeblieben, nichts dergleichen wurde gefunden.
Die Qualität der entdeckten Fundstücke (Holz- oder Lederzierbeschläge aus feuervergoldeter Bronze, Armbrustbolzen, Bronzebeschläge von Schutzschilden, Hufeisen und Reitersporen) und die Mächtigkeit der ehemaligen Steinbauten weisen auf den hohen gesellschaftlichen Rang der Burgbewohner hin. Diese kontrollierten den 500 Meter südlich gelegenen Höhenweg, damals eine wichtige Ost-West-Verbindung zwischen Herford und Osnabrück. Außerdem besaßen die Edelleute von Holte die Vogteirechte an der Stifskirche St. Johann in der Osnabrücker Neustadt.
Aber es war eine Herrschaft ohne gefestigtes Territorium und im Machtkampf mit dem Bischof von Osnabrück und anderen benachbarten Edelleuten erlitten die von Holtes eine Niederlage. Um 1260 trat Hermann von Holte seine Rechte an den Ländereien in Holte und die ohnehin schon verpfändeten Vogteirechte an St. Johann endgültig ab. In den Jahrhunderten danach wurden die verfallenen Gebäude zur Gewinnung von Mauersteinen genutzt. Erst 1888 hatte es damit ein Ende. Das Burggelände wurde an die Rechtsnachfolger der Holter Adelsfamilie auf der Ledenburg in Nemden verkauft.
Rund um die vor vor über 850 Jahren von den Edelleuten von Holte gestiftete Kirche im Ortskern von Holte gruppieren sich noch heute malerische Fachwerkhäuser, umrahmt von 24 Linden. Hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Der Meyerhof, das Pastorat, das alte Schulgebäude und die Gastwirtschaft stehen unter Denkmalschutz. In letzterer ließen wir unseren geschichtsträchtigen Nachmittag bei Speis und Trank fröhlich ausklingen.
Bärbel Schnieder
17. Sept. 2014

Führung über den Hasefriedhof

„auf Rosen gebettet“

Frau Harting, stellvertr. Vorsitzende des Förderkreises Hasefriedhof, führte ca. 20 Mitglieder des FRG Osnabrück über den 1808 gegründeten Friedhof im Norden der Stadt.

Platzmangel für Bestattungen auf den Kirchhöfen u. hygenische Gründe machten diese Anlage damals notwendig. Seit 1983 ist der Hasefriedhof denkmalgeschützt, wird von Abteilung zu Abteilung erschlossen und restauriert. Jede Abteilung, sechs an der Zahl, ist von Mauern umschlossen. Das ist einmalig! 1995 fand die letzte Beisetzung auf dem Hasefriedhof statt. 2015 wird er entwidmet und dient dann als Park mit Friedhofscharakter.

Die Eingangspfeiler zum Friedhof an der Bramscher Str. zeigen Sinnbilder aus der griechischen Mythologie für Tod u. Schlaf. ( Hypnos = Schlaf , Thanthos ,sein Bruder trauert, wischt sich mit einem Tuch Tränen ab ).Justus A. Lodtmann ist der erste Osnabrücker gewesen, der 1808 an der Friedhofsmauer beigesetzt wurde.Die neoromanische, achteckige Friedhofskapelle, 1886 erbaut, ist bereits restauriert und dient heute Konzert- und Kulturveranstaltungen.

Ein Ableger der weißen duftenden Rose „Mme Plantier“, gezüchtet 1835, wächst auf der Grabstätte Lotte Klemms .Von Frankreich über Mecklenburg nach Osnabrück wanderte diese Grabrose über Generationen von Grab zu Grab. Rose: Sinnbild für Liebe und Vergänglichkeit. Die Wurzeln alter Rosen werden unter den verschütteten Monumenten des Friedhofes entdeckt und wieder gepflanzt.

Es war ein heißer Sommertag. Hohe, alte Bäume spendeten uns während des Rundgangs Schatten, so dass wir die Stille und Würde des Hasefriedhofes auf uns wirken lassen konnten.

Leitung : Brigitte Deppen
am Mittwoch, den 23.07.2014

„Die Zukunft ist weiblich“

Mechtild Möllenkamp, Präsidentin des Unternehmerverbandes Osnabrück – Emsland

Die Zukunft ist weiblich, im Einzelhandels bereits Gegenwart, erklärte Mechtild Möllenkamp, Präsidentin des Unternehmerverbandes Osnabrück – Emsland anlässlich eines Clubnachmittages vor den Mitgliedern des Frauenrings Osnabrück.

In keiner anderen Branche sind so viele Frauen beschäftigt wie in diesem Wirtschaftszweig. 1,7 Mill. Frauen arbeiten im Einzelhandel, davon 14 % im Top Management und 21% in den Führungsetagen. Von Frauen werden bereits 30% aller Betriebe geführt. Mechtild Möllenkamp betreibt als selbständige Unternehmerin 5 Edeka Märkte in Osnabrück. Leider spürt man auch in diesem Bereich den großen Fachkräftemangel.

Vortrag am 04. Juni 2014
Leitung: Doris Schomaker

Hausführung im Hause KAFFEE PARTNER

  • führendes Unternehmen für Entwicklung und Vertrieb von hochwertigen Kaffeeautomaten für Büros, Kantinen, Praxen, Bäckereien.
  • seit 2011 arbeitet diese Firma im Neubau auf dem ehemaligen Kasernengelände Osnabrücks an der Römereschstr.

  • gigantische moderne Architektur – wie ein Kreuzschiff .
  • im Innern des Firmengebäudes ein großzügiger Treffpunkt für Mitarbeiter und Besucher.

  • 2012 erhält die Firma die Auszeichnung „TOP JOB“ ( ca. 250 Arbeitnehmer in Osnabrück, 220 im Außendienst )
  • verständlich: helle Arbeitsräume, schallschluckender Teppichboden, Geräusch dämmende Decken, automatischer Raumbefeuchter für das Wohl der Angestellten, Meetingpoints.

  • Marketing: Postwurfsendungen, individuelle telef. Beratung, Internet, Fernsehen .
  • Jahresumsatz ca. 100 Millionen Euro.

  • Tochterfirma in Salzburg, Österreich.
  • die interessante Führung endete für 25 Mitglieder des FRG Osnabr. im angeschlossenen „Cafe Perfect“ mit einer guten Tasse Kaffee.

    Leitung: Brigitte Deppen
    am 23.05.2014